Erasmus+ Schülermobilität in Toulouse
Im Zeitraum 29.4. – 5.5.2024 besuchten insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler der OBS Westercelle unsere Partnerschule, das Collège Stendhal, im südfranzösischen Toulouse. Die Stadt mit ca. 480.000 Einwohnern ist neben der wunderschönen Altstadt und der typisch südfranzösischen Lebensart bekannt für die Luftfahrtindustrie. Der Flugzeugbauer AIRBUS betreibt hier sein Hauptwerk.
An insgesamt zwei Unterrichtstagen am „Collège Stendhal“ wurden Kontakte geknüpft und ein Einblick in das französische Schulsystem gewonnen. Die Teilnahme an naturwissenschaftlichen, technischen und fremdsprachlichen Fächern (Englisch), ein Workshop in der hier unten sehr beliebten Sportart Rugby sowie gemeinsame Mittagessen in der Kantine bildeten den Rahmen der Unterrichtstage.
Ein gemeinsamer Ausflug mit unseren französischen Partnerschülerinnen und -schülern in die Cité de l’Espace gehörte ebenfalls zum Austauschprogramm. Dabei konnte ein Einblick in die europäische Raumfahrt und wissenschaftliche Hintergründe zum Weltall und unserer Erde gewonnen werden.
Zu den weiteren Aktivitäten dieser Woche gehörte eine Führung über das AIRBUS-Gelände. Dabei wurden nicht nur geschichtliche Aspekte der Luftfahrt vermittelt, wir durften auch einen Blick hinter die Kulissen der Konstruktion eines Airbus A350 werfen.
Wer sich kulinarisch in französischer Lebensart ausprobieren wollte, hatte während der Fahrt viele Möglichkeiten: unter anderem gab es einen gemeinsamen Abend in Les Halles. Diese große Halle bot unseren Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl internationaler und französischer Spezialitäten. Neben Crêpes und Galettes wurde hier auch eine große Platte mit Meeresfrüchten aus dem nahegelegenen Atlantik und dem Mittelmeer verkostet. Die mutigen Freiwilligen versuchten sich an Austern (Huîtres) und Meeresschnecken (Bulots), einige sogar mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Neben mehreren Besuchen der historischen Innenstadt von Toulouse einer Fahrt mit der Seilbahn sowie der Teilnahme am Studentenleben beim Abendessen in der Mensa der Universität, fand auch ein Besuch im Stadion zum Fußball-Erstligaspiel Toulouse FC gegen Montpellier statt. Unsere französischen Freunde haben uns zu diesem einmaligen Erlebnis eingeladen.
Zum Abschluss der Woche ging es mit dem Zug in die berühmte mittelalterliche Burgstadt Carcassonne, erbaut im 12. Jahrhundert. Dieses gut erhaltene und beeindruckende Bauwerk und Weltkulturerbe bietet einen tollen Einblick in die mittelalterliche Lebensweise und verschafft gleichzeitig auch einen kleinen Einblick in das ländliche Südfrankreich mit seinen vielen Weinbergen.
Montag, 29.04.2024 – Bericht von Lorin Kinik
Heute war unser erster Tag in Toulouse. Wir trafen uns um 06:30 Uhr am Flughafen Hannover was viel zu früh war, überprüften unser Gepäck und gingen zum Check-in, was reibungslos verlief.
Nach dem Check-in begaben wir uns zum Gate und beschlossen, ein wenig herumzulaufen um uns besser kennenzulernen und die Zeit zu vertreiben. Um 08:20 Uhr wurden wir ins Flugzeug gelassen und flogen von Hannover nach Frankfurt, was etwa 45 Minuten dauerte. Das Ganze war sehr entspannt. In Frankfurt warteten wir zwei Stunden auf unseren Anschlussflug, während einige von uns etwas zu essen oder trinken kauften oder mitgebrachte Speisen verzehrten.
Um 12:00 Uhr bestiegen wir den Flug von Frankfurt nach Toulouse, der anderthalb Stunden dauerte. Nach der Landung um 14:00 Uhr warteten wir auf unser Gepäck und nahmen anschließend einen Bus zur Tramstation (Tram heißt hier die Straßenbahn), von dort aus ging es direkt zum Hotel. Toulouse ist eine Großstadt (etwa so groß wie Hannover) und deshalb gibt es viel mehr öffentliche Verkehrsmittel als in Celle. Unter anderem gibt es die Metro (U-Bahn) und sogar eine Seilbahn (Téléo) die wir mit unserem 3-Tages-Ticket nutzen konnten. Unser Ticket mussten wir bei jeder Fahrt, egal welches Verkehrsmittel, abstempeln oder an einer Schranke einstecken um durchgehen zu können.
Der Schüleraustausch nach Toulouse ist etwas Besonderes, denn man wird nicht in normalen Familien aufgenommen, sondern übernachtet in einem Hotel. Unser Hotel war sehr schön und modern eingerichtet, die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich.
Nach dem Einchecken und Auspacken trafen wir uns um 17:45 Uhr, um gemeinsam in der Universität Toulouse zu essen. Man konnte dort zwischen mehreren Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts frei wählen. Die Universität gab uns auch die Möglichkeit das Studentenleben näher kennenzulernen. Am Eingang der Mensa (so heißt das Restaurant in einer Uni) stand ein Klavier an dem uns Gurschan etwas vorspielte.
Auf dem Rückweg zum Hotel spielten wir Verstecken. Herr Patterson hatte den Vorschlag gemacht, dass wir uns vor Fynn verstecken. Das war wirklich lustig! Anschließend haben Herr Patterson und Frau von Hörsten noch ein Eis oder ein Getränk am Fluss Garonne (fließt mitten durch die Stadt) ausgegeben.
Wir bemerkten im Laufe des Tages immer wieder auch kulturelle Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland, insbesondere die offenere Art der Menschen hier unten in Südfrankreich. Es war ein gelungener Start in die Woche. Diese Erfahrung erinnerte mich daran, wie wichtig es ist, offen für neue Kulturen zu sein und sich auf die Vielfalt der Welt einzulassen.
Dienstag, 30.04.2024 – Bericht von Anastasia Scheifler
Am heutigen Tag ging es für uns zum ersten Mal in unsere Partnerschule, dem Collège Stendhal. Wir waren ziemlich aufgeregt! Nach dem typischen französischen Frühstück mit Croissants, Baguette und Confiture (ging es mit der Tram und der Metro los. Dort ist uns sofort ein gewaltiger Unterschied aufgefallen: die Schule ist komplett eingezäunt. Um auf das Gelände zu gelangen mussten wir klingeln, erst dann wurde das Tor geöffnet. Besucher die nicht nicht erwünscht sind, müssen somit draußen bleiben. Andersrum können die Schülerinnen und Schüler auch nicht einfach das Gelände verlassen. Das war für mich gewöhnungsbedürftig, die Idee finde ich aber gut.
Wir wurden freundlich begrüßt, es gab Schilder mit der deutschen Flagge und einem Willkommensgruß. Yasmina und Manu, zwei französische Lehrer, kümmerten sich sehr gut um uns. In der großen Pause stürmten viele französische Schülerinnen und Schüler zu uns. Sie waren sehr neugierig aber nett. Die Lautstärke auf dem Schulhof war extrem, ähnlich wie bei uns in Celle. In der Pause konnten wir bereits erste kurze Gespräche mit den Franzosen führen. Wir waren zu Beginn aber eher schüchtern, die Franzosen weniger.
Anschließend wurden wir in kleine Gruppen aufgeteilt und begleiteten nach der Pause unsere zugewiesenen Partnerinnen und Partner in einen Klassenraum. Dort wurden verschiedene Fächer angeboten: Technik, Physik, Biologie und Englisch. Wir haben Aufgaben bekommen die wir gemeinsam bearbeiten mussten. Für mich war es sehr interessant zu erfahren wie der französische Unterricht abläuft. Ich war im Technik- und Physikunterricht. In Technik ging es darum, wie ein automatischer Sonnenschutz am Fenster funktioniert, wie er sich automatisch an die Sonneneinstrahlung anpasst um einen Raum abzudunkeln.
Um 12Uhr haben wir in der Schule Mittag gegessen, es gab Pizza. Eigentlich hätten wir gemeinsam mit unseren französischen Mitschülern in der Kantine gegessen. Dort wurde an diesem Tag allerdings gestreikt (es ging dabei um gerechtere Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter). Die französischen Lehrer haben deshalb extra für uns Pizza bestellt. Das war nicht nur sehr nett, sondern auch sehr lecker!
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, sind wir mit dem Bus zu einer Seilbahn gefahren (Téléo). Sie verbindet zwei Stadtteile miteinander, die Mittelstation liegt auf einem Berg mit einem Krankenhaus. Die Aussicht aus der Seilbahn war sehr schön. Wir konnten große Teile der Stadt sehen und sogar das Wetter wurde langsam besser. Unsere Lehrer führten uns zu einem Park, dort machten wir eine Pause. Einige tobten sich auf dem Spielplatz aus, andere ruhten sich einfach nur aus. Eigentlich war das sehr lustig und ich hatte jede Menge Spaß. Schließlich ging es mit Metro und Tram zurück in die Innenstadt, Schüler aus der Gruppe mussten uns dorthin führen.
Am großen Platz, dem Place du Capitole (Capitole heißt hier das Rathaus), hatten wir Freizeit und durften in Kleingruppen die Stadt erkunden, das war toll für uns! Ich war mit zwei anderen Mädchen shoppen. Nachdem wir uns wieder getroffen hatten, ging es mit einer kleinen Touristenbahn durch die historische Altstadt. Wir hatten Kopfhörer und es wurden interessante Dinge über die Stadt und die Sehenswürdigkeiten erzählt. Es war eine sehr gute Idee die Fahrt zu machen um mehr über Toulouse zu erfahren. Nach der Fahrt sind wir zur Uni gegangen um Abendbrot zu essen. Die Auswahl von Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts war vielfältig und lecker. Die Mitarbeiter in der Mensa waren wie immer sehr freundlich zu uns!
Auf dem Weg zum Hotel haben wir eine kurze Pause am Garonne gemacht (so heißt der Fluss der durch die Stadt fließt). Dort konnten wir uns hinsetzen und das Leben um uns herum beobachten und genießen.
Ich fand den Tag sehr aufregend und lustig.
Mittwoch, 01.05.2024 - Bericht von Gurschan Singh Josan
Am Mittwoch, 1.5. hat der Tag mit schlechtem Wetter gestartet. Eigentlich war für diesen Tag ein Ausflug nach Foix in die Berge der Pyrenäen geplant. Wir wollten dort wandern gehen. Aufgrund des echt schlechten Wetters (niedrige Temperaturen, jede Menge Regen und Wind) mussten Herr Patterson und Frau von Hörsten kurzfristig umplanen. Zusätzlich hatten wir das Problem, dass am 1. Mai (auch in Frankreich ein Feiertag) in Frankreich KEINE öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Das Tagesprogramm musste also zu Fuß erledigt werden.
Glück im Unglück: wir durften etwas länger schlafen und trafen uns erst um 8.30Uhr zum Frühstück.
Das Frühstück im Hotel war wirklich gut: Croissants, Baguette, Schokocroissants, Müsli, Säfte und Heißgetränke. Dazu frisches Obst, Quark und frisches Apfelmus. Gut gestärkt ging es anschließend zu Fuß in Richtung Innenstadt. Wie immer mussten zwei Schüler die Gruppe anführen und den Weg finden. Dank Google Maps und Stadtplan kein Problem. Wir gingen entlang des Garonne, dem großen Fluss der durch die Stadt fließt. Auffällig waren die vielen Parks und Spielplätze auf dem Weg.
In der Innenstadt angekommen hielten einige aus der Gruppe kurze Referate zu Sehenswürdigkeiten, die uns auf dem Weg begegneten. Diese mussten bereits in Celle vorbereitet werden. Alle haben sich sehr viel Mühe gegeben und man hat alles verstanden. Mein Freund Kian und ich hielten einen kurzen Vortrag über das Rathaus, la Capitole.
Anschließend wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt. Zuvor hatten wir jeder Fragen und Aufgaben zu einer Stadtrallye per IServ erhalten. Diese mussten wir in unserer Gruppe beantworten. Dazu hatten wir zwei Stunden Zeit. Das Gute an der Rallye war, dass man dadurch mehr über die Stadt und Sehenswürdigkeiten erfahren hat, außerdem mussten wir mit dem Stadtplan arbeiten und Einwohner befragen. Das hat ganz gut geklappt.
Ein anschließendes Picknick haben wir aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters verschoben, stattdessen sind wir auf dem schnellsten Weg (immerhin noch 45 Minuten) zurück ins Hotel gegangen. Nach einer Erholungs- und Essenspause trafen wir uns im Barbereich des Hotels. Dort hatten Frau von Hörsten und Herr Patterson bereits Spiele (Uno, Mensch ärgere dich nicht, Stadt Land Fluss) aufgebaut. Ein Mitschüler aus der Gruppe organisierte ein Tischfußball-Turnier bei dem wir immer zu zweit gegeneinander antreten mussten. So konnten wir das schlechte Wetter gut überbrücken, die Stimmung war trotzdem gut.
Nach dem Kickerturnier passierte etwas Lustiges: Kian und ich haben noch ein bisschen weitergespielt als plötzlich ein französischer Junge zu uns kam. Wir haben gefragt, ob er mitspielen möchte, seine kleine Schwester kam dann auch noch dazu. Wir haben versucht miteinander zu sprechen, das war sehr sympathisch.
Am Abend sind wir in eine Essenshalle (Les Halles) direkt neben dem Hotel gegangen. Dort gab es Stände mit Gerichten aus der ganzen Welt. Es roch fantastisch und die Halle war gut gefüllt. Wir hatten eine Sitzecke für unsere Gruppe reserviert, jeder erhielt 20€ und konnte sich etwas aussuchen und bestellen. Am Morgen hatten wir bereits eine kurze Runde durch die Halle gedreht um schon mal eine Idee zu bekommen, was es wo gibt. Neben Gerichten aus Frankreich (z.B. Crêpes, Galettes, Meeresfrüchte) gab es vor allem Essen aus Afrika, Asien oder Amerika. Herr Patterson bestellte als Überraschung noch eine Platte mit verschiedenen Meeresfrüchten. Einige von uns probierten eine Auster. Sie wird mit Zitrone und Essig gegessen und schmeckt nach dem Meer. Das war eine interessante Erfahrung, ich muss das aber nicht nochmal essen. Andere probierten eine Bulot (eine Meeresschnecke). Diese muss erst mit einem Piekser aus dem Schneckenhaus geholt werden, das Fleisch ist dann überraschend groß und schmeckt etwas nach Gummi.
Mir gefiel das Abendessen besonders, weil ich noch nie an so einem Ort gewesen bin. Die lockere Stimmung der Franzosen war beeindruckend.
Auch wenn wir an diesem Tag viel gelaufen sind, hat es Spaß gemacht, die Stadt zu erkunden.
Donnerstag, 02.05.2024 - Bericht von Diego Munoz Expósito
Heute Vormittag sind wir mit unseren französischen Austauschpartnern Rugby spielen gegangen. Rugby ist eine Sportart die im Südwesten von Frankreich sehr beliebt ist. Die Mannschaft von Toulouse, Stade Toulousain, ist national und international sehr erfolgreich.
Nach einem guten Frühstück im Hotel ging es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserer Partnerschule, dem Collège Stendhal.
Nach dem Umziehen gingen wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern zu einem Kunstrasen-Sportplatz in der Nähe der Schule. Der Platz war echt schön. Bei unserem Training mit Manu, einem französischen Lehrer, war die Stimmung sehr gut und wir haben die Grundlagen und einige Regeln vom Rugby gelernt. Dazu zählte z.B. das Passen und Fangen von einen Rugbyball. Die wichtigste Regel ist, dass der Ball nur nach hinten gepasst werden darf. Dieser ist übrigens, ähnlich wie ein Ball beim American Football, wie ein Ei geformt.
Nach den Übungen haben wir ein kleines Spiel gemacht, dazu wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt und haben gegeneinander gespielt. Es gab, anders als beim richtigen Rugby, keinen Körperkontakt. Stattdessen haben wir uns auf die Schulter getickt. Durch den Sport haben wir jede Menge Kontakt mit den Franzosen gehabt und konnten auch ein wenig reden. Das hat Spaß gemacht!
Anschließend gab es ein gemeinsames Mittagessen in der Kantine der Schule. In Frankreich essen fast alle Schüler in ihrer Mittagspause in der Schule. Sie haben dafür eine Stunde Zeit und es gibt eine kleine Auswahl an Gerichten. Das war wirklich interessant, bei uns an der Schule essen nur wenige Kinder in der Mensa.
Nach dem Essen sind wir mit unserer Gruppe zur Fabrik von Airbus in der Nähe des Flughafens gefahren. Dort angekommen, konnte man bereits ein paar alte Flugzeuge vor einer riesigen Halle sehen. Unter anderem stand dort das schnellste Passagierflugzeug der Welt, die Concorde. Wir sind dann von einem Reiseleiter abgeholt worden und in einen Bus gestiegen. Es wurde erklärt, dass wir auf dem Gelände von Airbus aus Sicherheitsgründen keine Fotos machen dürfen, außerdem musste jeder von uns einen Besucherausweis tragen. Auf dieser Rundtour haben wir viele verschiedene Flugzeuge und riesige Hallen für den Bau der Maschinen gesehen. Uns wurde auch erklärt wie so ein riesiges Flugzeug herstellt wird. Das war sehr interessant. Airbus ist ein europäisches Projekt. Die einzelnen Teile der Flugzeuge werden in mehreren europäischen Ländern produziert (u.a. in Hamburg) und danach per Transportflugzeug nach Toulouse geflogen. Hier werden sie dann zu einem Ganzen zusammengebaut bevor sie an die Fluggesellschaften übergeben werden. Während der Tour haben wir einen Zwischenstopp in einer Halle gemacht. Dort konnten wir durch eine Scheibe den Zusammenbau vom Airbus A350 beobachten. Der Reiseleiter hat erklärt, dass ein Flügel mit ca. 20.000 Schrauben befestigt wird und eine Schraube ca. 1000€ kostet. Das war wirklich interessant.
Nach dem Besuch haben wir einen kurzen Stopp am Hotel gemacht, anschließend sind wir zur Mensa der Uni gefahren wo es ein gutes Abendessen gab. Wir konnten uns eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein Dessert auswählen. Die Mitarbeiter der Mensa waren unglaublich nett zu uns. Da es unser letzter Abend in der Mensa war, haben wir den Mitarbeitern als Dankeschön eine Kleinigkeit überreicht. Sie haben sich sehr gefreut! Es war spannend das Leben an der Uni bzw. einer Mensa kennenzulernen.
Nach dem Essen haben wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss Garonne gemacht und uns ans Wasser gesetzt, wie auch an manchen Abenden zuvor . Das Wetter war gut und es gab viele junge Leute die etwas getrunken, gesungen und getanzt haben. Es ist auffällig, dass die Menschen hier gerne feiern und ihre Zeit an der frischen Luft verbringen. Die Stimmung war super!
Schließlich ging es nach einem langen und aufregenden Tag zurück ins Hotel.
Freitag, 03.05.2024 – Bericht von Paula Seelig
Heute war ein aufregender Tag voller neuer Erfahrungen! Am Morgen um 8.20Uhr ging es mit der Tram, der Metro und dem Bus zur Cité de l’Espace. Das ist eine Ausstellung die sich auf Raumfahrt und das Weltall fokussiert hat. Dort angekommen warteten bereits unsere französischen Austauschpartnerinnen und -partner auf uns. Das Wetter war wirklich gut, so konnten wir auch den riesigen Außenbereich nutzen und die Ausstellungsstücke besichtigen (es gab z.B. einen Nachbau einer Ariane Rakete). Zu Beginn ging es in ein Planetarium, dort hatten wir eine Reservierung. Es wurden interessante Informationen zu unserem Sonnensystem und die Planeten vermittelt. Mit Hilfe eines Audio-Guides (Übersetzer) konnten wir uns den Text auf Englisch anhören. Vor dem gemeinsamen Picknick (welches wir für alle organisiert, gekauft und aufgebaut hatten) durften wir in deutsch-französischen Gruppen alleine das Gelände erkunden und die interaktive Ausstellung in einem riesigen Gebäude besuchen. Das war sehr interessant. Es gab einiges zu sehen und zum Ausprobieren. Es gab sogar einen echten Mondstein, das fand ich faszinierend.
Beim gemeinsamen Picknick wurde viel gelacht und miteinander gesprochen. Das Wetter spielte mit und wir hatten eine schöne Zeit. Zu Essen gab es jede Menge Baguette zum Belegen. Getränke, Süßigkeiten, Kekse und Schokocroissants wurden auch bereitgestellt.
Anschließend hieß es bereits Abschied von den Franzosen nehmen (bis auf einige die wir am Abend wiedersehen sollten). Mit Bus und Metro fuhren wir zurück in die Innenstadt zum Capitole (Rathaus von Toulouse). Dort angekommen, hatten wir zwei Stunden Zeit um in Kleingruppen durch die Innenstadt zu gehen und letzte Besorgungen zu machen. Wir nutzten diese Zeit zum Shoppen und trafen uns schließlich (zum Teil dick bepackt) vor der Metrostation. Es ging für einen kurzen Zwischenstopp zurück ins Hotel. Einige machten sich frisch oder ruhten sich kurz aus bevor wir erneut aufbrechen mussten.
Das Abendprogramm war mal etwas ganz anderes: Unsere französische Partnerschule lud uns zu einem Fußballspiel (1. Liga) ins Stadion ein. Die Partie hieß Toulouse FC – Montpellier. Bereits beim Aussteigen aus der Tram gingen wir mit einem riesigen Menschenstrom in Richtung Stadion. Wir gaben Tipps zum Ausgang des Spiels ab. Der Sieger des Tippspiels sollte am nächsten Abend einen kleinen Preis erhalten. Um uns herum waren überall Menschen mit lila-weißen Trikots, womit sie ihre Zuneigung und Liebe zum Verein ausdrücken wollten. Am Stadion angekommen trafen wir uns mit einer kleinen Auswahl französischer Schülerinnen und Schüler sowie Manu, dem Lehrer. Wir wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, da unsere Sitzplätze nicht alle zusammenhängend waren. Wer wollte durfte sich im Stadion etwas zu essen oder trinken kaufen. Es gab eine große Auswahl an Foodtrucks. Bei herausragender Stimmung wurde um 19Uhr pünktlich angepfiffen. Leider verlor Toulouse das Spiel mit 1-2. Die Stimmung war trotzdem gut und es ging für uns müde und erschöpft zurück ins Hotel.
Samstag, 04.05.2024 – Bericht von Fynn Lloyd
Heute war unser letzter ganzer Tag in Toulouse und wir sind nach Carcassonne gefahren. Das ist eine mittelalterliche Burgstadt aus dem 12. Jahrhundert, also echt alt! Wir trafen uns bereits um 7:15 zu einem typisch französischen Frühstück - und dem entsprechend auch sehr lecker. Ich liebe einfach das französische Frühstück: Croissants, frisches Baguette, Marmelade oder Schokobrötchen. Dazu gab es frische Säfte und Kakao. Nachdem wir uns gestärkt hatten, gingen wir nochmal kurz aufs Zimmer um unsere Koffer für die Heimreise zu packen. Dadurch hatten wir dann abends mehr Zeit für unseren Abschiedsabend.
Um 8:25 ging es dann mit der Straßenbahn und Metro (so heißt hier die U-Bahn) zum Hauptbahnhof. Der ist echt groß. Leider war unser Bahnsteig extrem voll, anscheinend wollten heute viele Menschen einen Ausflug Richtung Meer oder Carcassonne machen.
Nachdem wir im Zug tatsächlich noch Sitzplätze bekommen hatten, konnten wir die Fahrt durch die südfranzösische Landschaft genießen. Es dauerte ein bisschen um aus Toulouse rauszukommen (die Stadt ist ungefähr so groß wie Hannover), als wir dann aber aus dem Fenster geguckt haben sahen wir im Hintergrund die Pyrenäen und die mit Schnee bedeckten Gipfel. Das fand ich sehr beeindruckend und schön! Mit über 3000 Metern Höhe gehören die Berge zu den höchsten in Europa.
Angekommen in Carcassonne machten wir einen kurzen Stopp am Canal du Midi. Dieser Kanal verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer. Wir beobachteten ein Boot, dass gerade durch eine Schleuse fahren musste. So etwas hatte ich noch nicht gesehen. Nach einem weiteren Stopp in der Innenstadt (einige kauften sich etwas zu essen oder tranken ein kleines Getränk in einem Café), gingen wir zu Fuß weiter zur Cité von Carcassonne, die riesige Burg mit jeder Menge Geschichte. Sie liegt auf einem Berg und der Aufstieg war ganz schön anstrengend. Zunächst besichtigten wir die Burg mit der ganzen Gruppe. Hinter den riesigen Außenmauern und Wachtürmen gab es eine weitere „Innenburg“, eine große Kirche, Plätze mit Restaurants und jede Menge Geschäfte für die Touristen. Ich fand es faszinierend mir vorzustellen, wie es hier früher gewesen sein muss: keine Touristen, dafür vielleicht Kutschen, Märkte, Bauern und Ritter. Sicherlich roch es auch nicht so gut wie heute. Wir durften uns später in Kleingruppen in der Burg bewegen und diese entdecken.
Am späten Nachmittag ging es wieder zurück nach Toulouse und zum Hotel. Am Abend hatten wir eine Reservierung in einem italienischen Restaurant. Dort hatten wir eine eigene Sitzecke und wir durften uns etwas aus der riesigen Speisekarte aussuchen. Die meisten entschieden sich für Pizza, die war wirklich riesig!! Direkt nach dem Essen gab es noch eine Siegerehrung zur Stadtrallye und einen Preis für den Sieger des Fußball-Tippspiels von unserem Stadionbesuch. Die Preise waren kleine Andenken an Toulouse.
Da wir nach dem Essen und diesem Tag ziemlich kaputt waren, entschieden wir uns dafür direkt zurück zum Hotel zu fahren und nicht noch am Garonne (so heißt der große Fluss der durch Toulouse fließt) zu sitzen. Einige packten noch ihre Koffer zu Ende, andere gingen direkt schlafen.
Das war ein wirklich schöner letzter Tag in einer aufregenden Woche!